Anlage eines Inspektionsstomas bei komplexen
Rekonstruktionen an den zentralen Gallengängen
Knorr C.1, Kastl S.2, HohenbergerW.1
1Chirurgische Klinik mit Poliklinik der Universität Erlangen, BRD, Dir.: Prof. Dr. W. Hohenberger 2Chirurgische Klinik Bundeswehrkrankenhaus Ulm, BRD, Leiter: OFA Dr. R. Steinmann |
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Souhrn:
Einleitung: Hutson und Russell beschrieben bereits 1984 eine Operationstechnik für die Rekonstruktion von komplizierten
Gallengangsanastomosen, mit der Möglichkeit des postoperativen endoskopischen Zuganges [4].
Wir stellen eine modifizierte Operationstechnik vor und berichten über unsere Erfahrungen mit dieser Methode, bei der ein
Inspektionsstoma bei komplexen Gallengangsrekonstruktionen zum Einsatz kommt.
Methodik: Nach der Gallengangsresektion erfolgt die Rekonstruktion als termino-laterale Hepatico-Jejunostomie: diese
biliodigestive Anastomose wird mit einem nach Roux-Y ausgeschalteten Jejunumschenkel durchgeführt, der anschließend als
endständiges Jejunostoma im rechten Oberbauch ausgeleitet wird. Dieses operative Vorgehen bietet die Möglichkeit regelmäßiger
postoperativer endoskopischer und radiologischer Kontrollen (Cholangiografie) der biliodigestiven Anastomose; die
Stomarückverlagerung erfolgt – bei komplikationsfreiem Verlauf - nach etwa einem Jahr.
Ergebnisse: Von 03/1995 bis 07/2006 wurde bei 25 Patienten (medianes Alter 62 Jahre) ein Inspektionsstoma angelegt.
Indikationen waren vorausgegangene Gallengangsverletzungen nach laparoskopischer (n = 10) oder offener Cholezystektomie
(n = 5), Gallengangsresektionen bei einem cholangiocellulären oder Gallenblasenkarzinom mit fraglich tumorfreiem Absetzungsrand
bei der Schnellschnittuntersuchung (n = 4), bei einem malignen Granulosazelltumorrezidiv, der zusammen mit
einem cholangiocellulärem Karzinom auftrat, einer ausgedehnten fokal nodulären Hyperplasie, einem Mirizzi-Syndrom, einem
Zystadenom des Pankreaskopfes mit dünnlumigem Ductus Choledochus, eine Ecchinococcus granulosus Zyste, sowie bei einer
Hepaticolithiasis nach Lebertransplantation. Die Eingriffe verliefen alle komplikationsfrei, die postoperativen Kontrollen mittels
ERC und radiologischer Gallengangsdarstellung erfolgten in 3-monatigen Abständen über 12 Monate hinweg.
Schlussfolgerungen: Das sog. „Inspektionsstomas“ im Sinne einer modifizierten Roux-en-Y Hepaticojejunostomie bietet
die Möglichkeit, endoskopische und radiologische Kontrollen nach Gallengangsresektionen durchzuführen. Als Indikationen
sehen wir komplexe Gallengangsverletzungen, Tumorresektionen mit nicht sicher tumorfreiem Absetzungsrand sowie die rezidivierende
intrahepatische Sludgebildung oder Cholelithiasis.
Klíčová slova:
biliodigestive Anastomose – Jejunostomie – Gallengangskomplikationen – Gallengangsstenosen
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