Souhrn:
Die Wächterlymphknotenbiopsie beim Mammakarzinom erwies sich als ein sehr sicheres diagnostisches Konzept zur Bestimmung
des Lymphknotenstatus. Mit der kombinierten Anwendung von Radiokolloiden und Blaufarbstoffen sowohl oberflächlich
(intra- oder subkutan über dem Tumor, sub- oder periareolär) als auch tief (peritumoral, intra- oder subtumoral) lassen
sich nach Erlernung der Methode Auffindungsraten von > 95% und niedrige falsch-negativ-Raten von < 5% erzielen. Allgemein
anerkannte Indikationen stellen uni- und multifokale Tumore bis 3 cm und ein klinisch negativer axillärer Lymphknotenstatus
dar. Bei bestimmten Formen eines Ductalen-Carcinoma-in-situ als auch nach präoperativer Chemotherapie erwies
sich die Sentinel Node Biopsie als sinnvoll und sicher, umstritten ist sie derzeit noch bei multizentrischen Mammakarzinomen
und bei extraaxillären Lymphknoten. Voraussetzung zur Erfüllung der international vorgegebenen hohen Erwartungen sind
eine entsprechende interdisziplinär abgesprochne Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität sowie definierte Qualitätsindikatoren
mit laufender Dokumentation. Die Teilnahme an nationalen Studien wäre empfehlenswert.
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